Remote Work - Beschreibung
Remote Work beschreibt die ortsunabhängige Arbeit, die von Zu Hause aus, im Coworking Space oder an einem anderen beliebigen Ort stattfinden kann. Der Kontakt zu der Firma findet somit online oder telefonisch statt und die Arbeitsaufgaben müssen zum größten Teil auch online erledigen lassen. Falls Aufgaben aufgrund strenger firmeninterner Vertraulichkeit oder Datenschutzbestimmungen, nicht online bearbeitet werden können, besteht auch die Möglichkeit, MitarbeiterInnen über ein sicheres VPN mit dem Unternehmen zu verbinden oder auf externe Datenträger zurückzugreifen. Weiterhin kann die Remote Arbeit verschiedene Flexibilitätsstufen abdecken, wodurch Mischformen entstehen, die wie folgt aussehen können: „100% Remote Arbeit“, „Flextime“, „Felxdesk“ oder auch die „Option zum Homeoffice“. Bei ersterer Form müssen die MitarbeiterInnen nie oder nur zu besonderen Anlässen am Firmenstandort präsent sein. Die Form „Flextime“ beschreibt eine etwas flexiblere Form, die von einigen anwesenheitspflichtigen Tagen im Monat bis zur regelmäßigen wöchentlichen Arbeit im unternehmensinternen Gebäude variieren kann. Beim „Flexdesk“ hingegen, kann der Arbeitnehmer/ die Arbeitnehmerin ein bis drei Tage in der Woche an einem festgelegten Ort außerhalb des Unternehmens arbeiten. Anders als bei „Flextime“ wird hier genau festgelegt, wann, wo und wie die Arbeitszeit außerhalb des Unternehmens zu gestalten ist. Die letzte Form, die „Option zu Home-Office“ ist eine sehr klassische und bekannte Arbeitsform, bei welcher die Angestellten die meiste Zeit des Arbeitstages im firmeninternen Büro verbringen, darüber hinaus jedoch über die Möglichkeit verfügen, eigenverantwortlich zu entscheiden, einen beliebigen Tag im Home Office zu verbringen.
Die Form ist schließlich abhängig von der Position des Mitarbeiters/ der Mitarbeiterin und den entsprechenden Aufgabenbereichen, jedoch auch von der Aufstellung des Unternehmens. So erfordert die Remote Arbeit eine bestimmte organisatorische Vorarbeit, welche vor allem die Kommunikation betrifft. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir deutlich schneller als gedacht in der Lage sind, neue Kommunikationskanäle- und tools (z.B. Zoom oder MS Teams) in den Unternehmensalltag zu integrieren und die Integration zu akzeptieren. Nichtdestotrotz sollte die Remote Arbeit aus einer durchdachten Kommunikationsstrategie und einem logistischen Fundament entspringen. Das Festlegen wesentlicher Grundregeln gehört zur Basis der Kommunikationsstrategie: Wann werden Videoanrufe, wann Chats und wann E-Mails verwendet? Wann kann wer kontaktiert werden? Wie häufig finden Meetings statt? Welche Aufgaben sollten wann erledigt sein? Welche Form soll die Kontrolle und Bewertung der Leistungen haben? Die festgelegten Regeln sorgen schließlich dafür, dass der „Workflow“ bestehen bleibt und die Arbeit effizient erledigt werden kann, während die MitarbeiterInnen konzentriert einem roten Faden folgen und möglichst selten von Störfaktoren abgelenkt oder gestresst werden. Darüber hinaus ist auch Transparenz über die Arbeitsphase, in der ein Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin gerade steckt, sehr wichtig. Handelt es sich beispielweise um eine intensive Phase, sollte die Transparenz dazu beitragen, dass das sich Team mit Anfragen zurückhält.
Sind die Rahmenbedingungen geschaffen, kann das Remote Work einige Vorteile mit sich bringen. Zum einen fördert die flexible Wahl des Arbeitsortes und die individuellere Gestaltung des Arbeitstages die Produktivität und die Arbeitszufriedenheit. Ebenso steigt die Konzentration, wenn die MitarbeiterInnen die Chance erhalten, die Aufgabeneinteilung nach ihrem eigenen Biorhythmus einzuteilen. Da die Form des flexiblen Arbeitens immer beliebter wird, profitiert auch das Branding eines Unternehmens von entsprechenden Angeboten. Die Remote Arbeit spiegelt jedoch nicht nur die Möglichkeit einer guten Work-Life-Balance, sondern auch den Input in das Umweltmanagement eines Unternehmens. Benzin, Staus, Abgase, Feinstaub, etc. – all diese Umweltverschmutzungsfaktoren werden durch die Remote Arbeit, zumindest im Hinblick auf den Arbeitsweg, verringert. Ebenso kann das Unternehmen Kosten sparen, welche die Gebäude, Büroflächen und auch Heiz- und Energiekosten betreffen. Neben den Vorteilen kommen mit der Arbeitsform „Remote Work“ auch mögliche negative Momente auf die ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen zu. Beispielsweise kann ein schlechtes Zeitmanagement einen großen Stressfaktor darstellen und auch zur Verspätung der Aufgabenerledigung führen. Ebenso wirkt sich die soziale Isolation und das Wegfallen des alltäglichen „Plauderns“ auf dem Gang oder in der Mittagspause negativ auf die MitarbeiterInnen aus und könnte sich auch auf die Leistungen übertragen. Eine Gefahr stellt darüber hinaus auch die Überforderung dar, welche aus einem stressigen Umfeld entspringen kann.
Abschließend kann festgehalten werden, dass stabile Rahmenbedingungen, die sich in die Unternehmensstruktur integriert haben, dazu führen, dass das Potenzial des Remote Working richtig genutzt werden kann. Immer mehr Unternehmen interessieren sich dafür, Remote Work auch nach der Krise zu ermöglichen. Somit gestaltet sich die Remote Arbeit zu einem Trend, der mit Sicherheit in der Zukunft eine große Rolle spielen wird.