Der HR-Bereich ist unter anderem verantwortlich für Themen wie Gesundheitsschutz, Arbeitsrecht und Arbeitszeitgestaltung, deren Ziel der Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmer ist. Der erste Teil des Beitrags wird sich entsprechend mit positiven und negativen Aspekten der Arbeit im Home-Office für alle Arbeitnehmer auseinandersetzten. Ein bedeutender, zumeist positiv empfundener, Faktor der Teleheimarbeit ist die individuell gewonnene Zeitsouveränität. Sie zeichnet sich durch eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung aus und kann den persönlichen Präferenzen sowie den alltäglichen Umständen angepasst werden. Damit ergeben sich für die Beschäftigten neue Gestaltungsspielräume für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Darüber hinaus entfallen Fahrtzeiten, die insbesondere während des Arbeitsverkehrs oder bei langen Arbeitswegen einen Stressfaktor darstellen können. Zudem ist die Geräuschkulisse im Home-Office oftmals geringer als in einem Großraumbüro, wodurch die potenzielle Konzentrationsdauer steigt. Ein weiterer Vorteil sind seltenere Unterbrechungen durch Kollegen oder Vorgesetzte, womit den Beschäftigten eine durchgängige und eigenständige Projektarbeit ermöglicht wird. Neben den Chancen, die sich aus der flexibleren Arbeitszeitgestaltung ergeben, birgt die Tätigkeit im Home-Office auch Risiken. So erfordert eine Tätigkeit im Home-Office auf Seiten der Beschäftigten erhöhte Kompetenzen hinsichtlich der eigenständigen Trennung der Sphären des Arbeits- und Privatlebens. Oftmals verschwimmen die Grenzen von Arbeits- und Privatleben, wodurch auch die Arbeitsintensität steigen kann. Wenn die Tätigkeit im Home-Office nicht vertraglich geregelt ist, oder auch feste Erholungspausen nicht eingehalten werden, kann es ebenfalls zu einem erhöhten Arbeitsvolumen kommen. Ein weiteres Risiko der Home-Office Tätigkeit stellt die herausfordernde Beziehung zu den Kollegen und Vorgesetzten dar. Die ausschließlich digital ablaufende Kommunikation kann zu Missverständnissen führen. Außerdem finden nicht-arbeitsinhaltliche Kommunikationen seltener statt, wodurch sich die Beziehung zu Kollegen und schließlich auch das Arbeitsklima verschlechtern kann.
Nun geht es darum, die Teleheimarbeit von HR-Mitarbeitern in positive und negative Aspekte einzuordnen. Dank der Digitalisierung haben HR-Mitarbeiter auch im Home-Office viele Möglichkeiten, ihre Arbeit problemlos fortzusetzen. Grundsätzlich ist die Arbeit von Zuhause für viele Arbeitnehmer eine attraktive Alternative und damit für Unternehmen bzw. die HR-Beschäftigten eine gute Möglichkeit, die eigene Employer-Branding-Strategie zu verbessern. Außerdem können Jobinterviews über Formate wie Skype sehr effizient durchgeführt werden. Nach einer erfolgreichen Rekrutierung ist es jedoch ratsam, die Kandidaten zu einem persönlichen Treffen einzuladen, da so ein besserer Eindruck für beide Parteien entstehen kann. Aus der physischen Abwesenheit ergeben sich ebenfalls Herausforderungen hinsichtlich der Leistungswahrnehmung und -kontrolle der Beschäftigten, welche unter anderem zur Optimierung des Onboarding benötigt werden.
Es ist eine Anpassung der jeweiligen Führungskultur an die neuen Begebenheiten der flexibleren Arbeitsgestaltung, wie einer Tätigkeit im Home-Office, notwendig. Arbeitgeber sollten einen optimalen Informationsfluss zwischen den sich an unterschiedlichen Orten befindenden Arbeitnehmern ermöglichen, indem sie entsprechende Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Ein Wandel von einer Anweisungskultur hin zu einer ergebnisorientierten, selbstorganisierten Vertrauenskultur unterstützt die Tätigkeit im Home-Office, sodass eine Führung nach Ergebnissen mit konkreten Zielvereinbarungen erfolgen sollte. Ebenso sollte auch ein ständiger Austausch der Mitarbeiter und der HR-Abteilung im Hinblick auf jegliche Aspekte des Home-Office, wie auch entsprechendem Feedback von beiden Seiten erfolgen. Dazu kommt die Notwendigkeit einer vertraglichen Regelung zum Arbeitspensum im Home-Office. Die Tätigkeit im Home-Office soll schließlich konzentrationssteigernd fungieren und sich nicht zu einem Stressfaktor durch Überstunden entwickeln. Für alle Arbeitnehmer, die im Home-Office tätig sind, ist es ratsam die Routine zu bewahren, welche auch durchlaufen wird, wenn der Arbeitstag im Büro stattfindet. Des Weiteren ist die Schaffung eines Arbeitsplatztes eine gute Idee, insbesondere, wenn in dem Haushalt noch weitere Personen im Home-Office arbeiten.